Aktuelles und Termine:
21. Dezember 2016 Spitzenforschung mit Anwendungsbezug

12,3 Millionen Euro für neue Projekte in den Material- und den Biowissenschaften: Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat heute zwei Zuweisungsbescheide für die beiden naturwissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte der Universität an Rektor Prof. Dr. Udo Sträter überreicht. Die halleschen Materialwissenschaftler erhalten bis 2022 rund 6 Millionen Euro. Die molekularen Biowissenschaften werden mit 6,3 Millionen Euro gefördert. Die Mittel kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Sachsen-Anhalt.

Rund 6 Millionen Euro kommen dem Bereich Nanostrukturierte Materialien zugute. „Wir entwickeln intelligente Materialien, die man nirgends in der Natur so finden kann“, sagte die Sprecherin des Schwerpunkts Prof. Dr. Ingrid Mertig. Das Besondere: „Wir können die Materialien auf atomarer Ebene gestalten und so ihre Eigenschaften kontrollieren.“ Diese Technologie könnte künftig zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Speichermedien eingesetzt werden. Durch die EFRE-Förderung werden vor allem Projekte von Postdoktoranden gefördert. „Diese Stellen sind sehr komfortabel und bieten die Möglichkeit, das eigene wissenschaftliche Profile auszubauen“, so die Physikerin.

» Bericht im Magazin "scientia halensis" der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
» Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt

6. September 2016 Wissenschaft trifft Wirtschaft: Polymerforscher tagen in Halle

Moderne LED-Displays, selbstheilende oder besonders robuste Werkstoffe – die Einsatzmöglichkeiten für Polymere sind vielfältig. Über aktuelle Projekte in der Polymerforschung und deren mögliche wirtschaftliche Anwendung diskutieren vom 11. bis 13. September rund 150 internationale Wissenschaftler und Industrievertreter während einer Tagung im Melanchthonianum am Universitätsplatz. Organisiert wird die Veranstaltung von der Fachgruppe Makromolekulare Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und Chemikern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).

Während der Tagung sprechen Forscher aus Deutschland, den Niederlanden und den USA über aktuelle Forschungsprojekte. Das thematische Spektrum der Vorträge reicht dabei von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung bis hin zu Anwendungsmöglichkeiten in der organischen Elektronik, der Medizin oder der Werkstoffwissenschaft. Organisiert wird die Veranstaltung unter der Leitung des halleschen Chemikers Prof. Dr. Wolfgang H. Binder.

» Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
» Mehr Informationen zur Tagung

17. Mai 2016 Neue Materialien für Displays: Forscher verbessern bananenförmige Flüssigkristalle

Flüssigkristalle sind ein wesentlicher Baustein für Displays von Computern, Handys und Tabletts. So genannte bananenförmige Flüssigkristalle könnten in Zukunft dabei helfen, diese Technologie noch schneller und energiesparender zu machen. Eine internationale Forschergruppe der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Trinity College in Dublin hat nun eine Möglichkeit gefunden, diese großflächig und defektfrei anzuordnen. Das macht das Material auch für Anwendungen in der Elektronik und der Optik denkbar. Die Ergebnisse wurden kürzlich im internationalen Fachjournal "Nature Communications" veröffentlicht.

Flüssigkristalle sind Stoffe, die einerseits flüssig sind, aber wie die festen Kristalle auch richtungsabhängige Eigenschaften haben. Genauso ist es auch bei den "bananenförmigen" Flüssigkristallen, die die Arbeitsgruppe des halleschen Chemikers Prof. Dr. Carsten Tschierske gemeinsam mit Physikern aus Dublin hergestellt und untersucht hat. Die Erkenntnisse der Forschergruppe könnten in Zukunft dafür verwendet werden, diese besonderen Flüssigkristalle auch in schnell schaltenden Displays und für elektrooptische Schalter zu nutzen.

» Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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19. April 2016 Spintronik: Hallesche Physiker entwickeln Ideen für temperaturgesteuerte Speichermedien

Temperaturveränderungen helfen dabei, magnetisch gespeicherte Daten schneller und effizienter zu verarbeiten. Physiker der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik (MPI) in Halle haben herausgefunden, dass sich moderne Speichermedien durch den Einsatz einer bestimmten Materialklasse verbessern lassen. Die speziellen magnetischen Eigenschaften dieser Stoffe sorgen dafür, dass die Speicher bei Temperaturveränderungen noch schneller und energiesparender arbeiten. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal "Scientific Reports" der Nature Publishing Group veröffentlicht.

"In elektronischen Geräten entsteht immer Wärme. Diese weiterzuverwenden, birgt ein großes Potential für die Entwicklung neuartiger und energiesparender Elektronik", sagt Dr. Alexander Sukhov vom Institut für Physik der MLU. Seit Jahren arbeiten Physiker, u. a. auch die Arbeitsgruppe des halleschen Forschers Prof. Dr. Jamal Berakdar, an einem Verfahren, um moderne Speicher mit Hilfe von thermischer Energie und nicht etwa von Elektrizität zu betreiben. Ein Problem dabei ist die relativ langsame Reaktionszeit von Datenträgern bei Temperaturveränderungen. Eine schnelle thermische Elektronik lässt sich laut den Berechnungen der Forschergruppe durch den Einsatz von speziellen Magneten umsetzen. Diese verändern bei einem Temperaturgefälle, also unterschiedlichen Temperaturen am Anfang und am Ende des Materials, ihre magnetischen Eigenschaften.

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23. März 2016 Mehr Tempo für die Materialentwicklung: Uni Halle erhält neuartiges Röntgenmikroskop

Der Blick ins Innere von Werkstoffen wird immer wichtiger, um sie leistungsfähiger und effizienter zu machen und neue Materialien mit nie dagewesenen Eigenschaften entwickeln zu können. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) gibt es dazu künftig noch bessere Möglichkeiten: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert ein neuartiges Röntgenmikroskop, das Einblicke bis auf die Nanoskala gewährt.

Die erst seit Kurzem verfügbare Technologie ermöglicht es, automatisiert das Gefüge und die Struktur von Materialien und Werkstoffen zu analysieren. So können Forscher die dreidimensionale Beschaffenheit von Materialien deutlich schneller erkennen und somit schneller von der Mikrostruktur auf die Eigenschaften der Werkstoffe rückschließen.

"Ich freue mich sehr, dass die DFG unsere Forschungsgruppe ausgewählt hat. Mit dem neuen Großgerät können wir bei der zerstörungsfreien Röntgen-CT-Mikroskopie zur Aufklärung des Innersten der Werkstoffe nun bis zu 50 Nanometer Auflösung vordringen und damit in Halle die besten Auflösungen weltweit erreichen", sagt Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Lehrstuhls für Mikrostrukturbasiertes Materialdesign an der MLU. "Zugleich gibt es auch ein hohes Anwendungspotenzial: Mehr Tempo bei der Entwicklung neuer Werkstoffe wird in der Industrie dringend nachgefragt und ist zudem ein Schlüssel für mehr Ressourceneffizienz", so Wehrspohn, der auch das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle leitet.

Insgesamt stattet die DFG im Rahmen ihrer Großgeräteinitiative sechs Universitäten in Deutschland mit neuartigen Röntgenmikroskopen im Gesamtwert von 13,4 Millionen Euro aus. Welche Forschungsgruppen den Zuschlag erhielten, entschied der Hauptausschuss der DFG auf Basis der Ergebnisse einer international besetzten Expertengruppe.

» Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
» Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

9. März 2016 Spintronik – Hallesche Wissenschaftler entwickeln neues Herstellungsverfahren für ultradünne Schichten

Bessere Materialien für die Speicher- und Informationstechnik: Physiker der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik (MPI) haben ein neues und einfacheres Verfahren zur Herstellung von ultradünnen Schichten aus Yttrium-Eisen-Granat entwickelt. Erstmals können so die besonderen magnetischen Eigenschaften dieses Materials auch in dünnen Schichten für die Spintronik ausgenutzt werden. In der Praxis lässt sich dadurch künftig die Größe neuer Bauelemente reduzieren, die für die Informationsverarbeitung eingesetzt werden können. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal "Scientific Reports" der Nature Publishing Group veröffentlicht.

Bislang wurden die nur wenige Nanometer dicken Schichten aus Yttrium-Eisen-Granat (YIG) bei sehr hohen Temperaturen hergestellt. Die Qualität war dabei aber schlechter als in dickeren Schichten. Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 762 "Funktionalität oxidischer Grenzflächen" ist es den halleschen Wissenschaftlern nun gelungen, YIG-Schichten bei Raumtemperatur zu erzeugen und damit zugleich die magnetischen Eigenschaften der dünnen Schichten zu verbessern. Magnetische Materialien werden heute in der Informations- und Speichertechnologie genutzt, um immer kleinere und schnellere Speicher zu entwickeln, aber auch um den klassischen Transistor in Zukunft zu ersetzen.

» Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
» Publikation in "Scientific Reports"

23. Februar 2016 Aktuelle Publikation – Wirbel aus Licht treiben Elektronen an

Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben eine neue Methode konzipiert, um elektrische Ladung mit Licht kontrolliert anzutreiben. So genannte optische Wirbel, die aus Lichtstrahlen bestehen, fungieren dabei ähnlich wie ein Wasserrad und befördern Ladungsträger von einem Reservoir in die gewünschten elektrischen Leiterbahnen. Die Ergebnisse wurden soeben im Fachjournal "Scientific Reports" der Nature Publishing Group veröffentlicht.

Optische Wirbel gelten als eine der interessantesten Neuentwicklungen in der Optik, die für viele Anwendungen in Frage kommen, etwa in der Kommunikationstechnologie zur Übertragung von Daten.

» Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
» Publikation in "Scientific Reports"

26. Januar 2016 Forschung für mehr Materialeffizienz: Fraunhofer IMWS in Halle eröffnet

Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) ist am 25. Januar 2016 von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel offiziell eröffnet worden. Das Institut betreibt anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der Mikrostrukturaufklärung und der mikrostrukturbasierten Technologieentwicklung und trägt so dazu bei, Materialeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern und Ressourcen zu schonen. Hervorgegangen ist das Fraunhofer IMWS aus dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Freiburg/Breisgau, dem der Standort Halle seit 1992 angehörte.

Die Bundeskanzlerin wies auf die Bedeutung der Materialforschung hin: 70 Prozent aller Produktinnovationen beruhten auf neuen Werkstoffen – das unterstreiche die Relevanz dieses Forschungsbereichs auch im Hinblick auf Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. »Nach der Wiedervereinigung bestand die Herausforderung in der Forschungslandschaft darin, aus kleinen Einheiten große Netzwerke zu schaffen. Das ist hier in Halle auf exemplarische Weise gelungen«, sagte Merkel.

Zum Start des Fraunhofer IMWS wurden zudem die Fördermittelzusage für das neue Leistungszentrum Chemie und Biosystemtechnik übergeben. Insgesamt 13 Millionen Euro werden vom Land Sachsen-Anhalt, der Fraunhofer-Gesellschaft und den beteiligten Industriepartnern investiert. Im neuen Leistungszentrum sollen verfahrenstechnische Prozessketten vom Rohstoff bis zum Produkt optimiert werden.

» Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS
» Website des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS

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(letzte Änderung: 22.02.2017, 10:31 Uhr)